Mithilfe ihrer Strukturfonds trägt die Europäische Union dazu bei, regionale wirtschaftliche Unterschiede innerhalb der EU auszugleichen. Im Freistaat Sachsen kommen dabei zwei Fonds zum Einsatz: Der Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Sozialfonds (ESF).
Der EFRE deckt unter anderem Forschung, technologische Entwicklung und Innovation, gestärkte Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen, Investitionen in Energieeffizienz und umweltfreundliche Verkehrsträger zur Stärkung des Klimaschutzes, Hochwasserschutz sowie nachhaltige Stadtentwicklung.
Der ESF widmet sich Bildung, Aus- und Berufsbildung, nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung, sozialer Inklusion sowie der Bekämpfung von Armut und Diskriminierung.
Hier eine Auswahl der konkreten Fördermöglichkeiten:
Etwas eigenes aufbauen, selbstbestimmt arbeiten und davon leben können – der Traum vieler Menschen. Damit das gelingen kann, bietet der Freistaat Sachsen, unterstützt durch den ESF, ein Mikrodarlehen von bis zu 20.000 Euro für Selbstständige an. Ersten Anschaffungen oder der Erweiterung des Geschäfts steht damit nichts mehr im Wege.
Der Technologiegründerfonds konzentriert sich auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen. Konkret werden Unternehmensgründungen und junge Unternehmen aus dem Hochtechnologiebereich, die ihren Sitz oder ihre Betriebsstätte in Sachsen haben, mit Kapital und Fachwissen zum Unternehmensaufbau unterstützt.
Knapp 40 Prozent der zur Verfügung stehenden EFRE-Mittel fließen in die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation. Ziel ist es, durch die Unterstützung der anwendungsorientierten Forschung die Innovationsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Konkret betreffen die Fördermöglichkeiten die Bereiche Forschungsinfrastruktur und Forschungsprojekte, innovative Energietechniken, Technologieförderung, Schlüsseltechnologie-Pilotlinien sowie innovative Ansätze in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst Beratungen für kleine und mittelständische Unternehmen in allen Fragen der wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Unternehmensführung. Außerdem gefördert werden spezielle Beratungen zu strukturellen Ungleichheiten, altersgerechter Arbeit sowie Vereinbarkeit und Integration für Beschäftigte mit Migrationshintergrund oder Behinderung.
Mit dem Förderprogramm „Vorrang für duale Berufsausbildung“ werden junge Menschen dabei unterstützt, ihre Chancen auf eine betriebliche Ausbildung zu verbessern. Dies beinhaltet Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche sowie Begleitung nach erfolgreichem Übergang in die betriebliche Berufsausbildung. Unterstützt werden sollen auch Auszubildende mit Problemen, die einen erfolgreichen Abschluss der bereits begonnenen betrieblichen Ausbildung gefährden und Ausbildungsbetriebe, die Unterstützung bei der Ausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit individuellen Problemen benötigen.
Für Personen, die ihre beruflichen Kompetenzen und Qualifikationen ausbauen möchten, bietet sich der „individuelle“ Weiterbildungsscheck an. Er wird aus Mitteln des ESF und des Freistaates Sachsen finanziert und ist an keine bestimmte arbeitsplatz- oder ausbildungsbezogene Weiterbildung gebunden.
Beschäftigte und Unternehmen profitieren von der Förderung für betriebliche Weiterbildungen. Der betriebliche Weiterbildungsscheck, finanziert durch Mittel des ESF sowie des Freistaates, unterstützt insbesondere Mitarbeiterqualifizierungen im Zusammenhang mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Erschließung neuer Märkte sowie die Fachkräftesicherung im Unternehmen.
Im Rahmen der Erstausbildung fördern EU und Freistaat Weiterbildungen, die nicht in der Ausbildungsordnung oder den Lehrplänen einer Berufsausbildung festgelegt sind. Auszubildende können mithilfe geförderter Zusatzqualifikationen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, welche Notwendigkeiten des Arbeitsmarktes mit persönlichen Interessen verknüpfen. So steigen die Chancen auf einen interessanten und qualifizierten Arbeitsplatz.
Bildnachweis: Mindbox/Stephan Floss
Der Wettbewerb „RegioStars-Award“ der EU-Kommission zeichnet jedes Jahr beispielhafte und innovative Projekte aus, die von der EU gefördert wurden. Auch Projekte aus Sachsen haben sich bereits beteiligt. Eines davon schaffte es in die finale Runde der 5 besten Projekte: Das EFRE-Projekt „Bürgerbahnhof Plagwitz“. Das Leipziger Projekt trat in der Kategorie „Engagement der Bürger/innen für den Zusammenhalt in europäischen Städten“ an.
