Die VAMED Klinik Schloss Pulsnitz als Fachklinik für Neurologisch-Neurochirurgische Rehabilitation und die VAMED Rehaklinik Schwedenstein als Fachklinik für Psychosomatische Medizin. Mit rund 700 Mitarbeitern insgesamt, davon rund 500 in der Klinik Schloss Pulsnitz, zählt VAMED zu den größten Arbeitgebern der Region. Neben Pflegefachkräften werden hier auch Kaufleute im Gesundheitswesen ausgebildet.
International sächsisch
Nicht lang reden, machen!
Fachkräfte aus aller Welt zu gewinnen, klingt nach einem großen Kraftakt. Wie begeistern wir Menschen für den Freistaat? Wie machen wir die Vorteile sichtbar? Wie schaffen Unternehmen es letztendlich, eine Willkommenskultur in eine "Hier bleib ich"-Kultur umzuwandeln? Viele Fragen, die Unternehmen und Organisationen ganz unterschiedlich anpacken. Der Fokus liegt dabei klar auf "anpacken", denn jede Hürde wird geschafft, wenn einfach gemacht wird, wie unsere Praxisbeispiele zeigen.
Pulsnitz statt Rio
Ein Unternehmen, das "einfach mal" gemacht hat, ist die VAMED Gesundheit Deutschland an ihren zwei Standorten in Sachsen.
Der Pflegenotstand ist großes Thema in ganz Deutschland, aber natürlich auch im Freistaat, besonders in ländlichen Regionen. Eine Kooperation mit Brasilien hat Klinikgeschäftsführer Carsten Tietze schließlich die Wendung gebracht: Danielle Hofacker ist als Pflegefachfrau auf der Intermediate-Care-Station tätig und nur eine von vielen brasilianischen Fachkräften, die noch folgen sollen.
Alles außer Luftschlösser
Die Deutsche Energie-CONSULT GmbH decon setzt ihren Leitspruch um: "Wir bauen alles mit. Außer Luftschlösser." Das mittelständische Ingenieurbüro, als inhabergeführtes Familienunternehmen in der zweiten Generation, hat den Schwerpunkt auf technische Gebäudeausrüstung und Immobilienmanagement gelegt. Mit Baubranchen- und Immobilienkompetenz wird vieles neu umgesetzt und eben auch: neu gedacht. Konkret heißt das, dem Fachkräfteengpass ganz gezielt und proaktiv entgegenzuwirken. Für das Unternehmen sind internationale Fachkräfte fast schon eine Selbstverständlichkeit: 15 bis 20 Prozent der Mitarbeitenden haben Migrationshintergrund bzw. ausländische Wurzeln. Dazu zählen zum Beispiel Mitarbeitende aus dem Libanon, Syrien, Palästina, Serbien, der Türkei, dem Iran oder auch Spanien.
Für eine gelungene Integration dieser Mitarbeiter wird einiges getan. Als wirksam haben sich dabei besonders vier Punkte herausgestellt:
Geschäftsführer Alexander Preuße kennt die bürokratischen Hürden, die es zu überwinden gilt. Er erlebt aber auch, dass es sich lohnt, obwohl es auch immer wieder Rückschläge geben kann. Sein Wunsch ist, dass Unternehmen mehr Unterstützung bei ihren Integrationsanstrengungen erhalten.
Die jetzt und künftig noch verstärkt benötigten ausländischen Fachkräfte sind nur zu gewinnen, wenn es in Sachsen gute Rahmenbedingungen gibt. Dafür müssen alle, die Wirtschaft ebenso wie Politik und Verwaltung, ihren Beitrag leisten.
Alexander Preuße, Geschäftsführer decon Deutsche Energie-Consult GmbH"Wir suchen die Mitarbeiter, welche unser Unternehmen gemeinsam voranbringen, und dabei ist es vollkommen unwichtig, wo diese geboren und aufgewachsen sind und ob diese Ahmad, Fatih, Svetlana oder Frank heißen."
Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS)
Am 02. Mai 2022 wurde das Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS) in Chemnitz eröffnet. Damit hat der Freistaat Sachsen eine landesweite Anlaufstelle geschaffen, bei der kleine, mittlere und kleinste Unternehmen passgenaue Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Fachkräftesicherung und Gestaltung guter Arbeitsbedingungen finden können. Als landesweite Servicestelle kann das Zentrum die bestehenden Angebote zusammenführen, bekannter machen, passgenau vermitteln sowie die Akteure stärker zusammenbringen und vernetzen.
Das ZEFAS beantwortet alle Fragen rund um die gesteuerte Zuwanderung und Integration ausländischer Fachkräfte, aber auch Fragen zu geltenden arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen, zur Arbeitsschutzorganisation im Betrieb, zu Strategien der Personalarbeit und Fachkräftegewinnung oder zur beruflichen Weiterbildung in Anbetracht des Strukturwandels. Dabei arbeitet das ZEFAS eng mit Partnern wie der Bundesagentur für Arbeit, dem Zukunftszentrum Sachsen oder den Kammern und Weiterbildungsträgern zusammen.
Leiter des Zentrums ist Herr Dr. Matthias Geißler. Zu finden ist es im Pegasus Center Chemnitz, Stadlerstraße 14, 09126 Chemnitz sowie im Internet unter www.zefas.sachsen.de.
Gastro international
Gastronomiebetriebe müssen oft Lücken beim Nachwuchs und bei Servicefachkräften schließen. Ein Projekt aus dem Vogtland hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, italienische Fachkräfte anzuwerben und zu halten. Gesucht wurden und werden dabei vor allem Köchinnen und Köche, Servicepersonal und Helfer:innen im Hotelbereich.
Die gezielte Ansprache zeigte Erfolg: Bereits sieben feste Arbeitsstellen konnten so vermittelt werden. Weitere sind in Planung: Auch für das kommende Jahr setzt das Projekt "Vogtländisches Netzwerk - Fachkräfte international" auf neue Bewerbende.
Herkommen – Ankommen
Um Menschen aus aller Welt für den Freistaat zu begeistern, zählt nicht allein das Herkommen. Es zählt vor allem auch das richtige Ankommen, um nachhaltige Integration zu schaffen. Das ist eine Unternehmens-, aber auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Kleine Projekte wie zum Beispiel die Familienpaten der Nestbauzentrale oder das "Berufstandem" des Willkommen in Löbtau e.V. helfen dabei, den neuen Alltag zu meistern. Und sind damit umfassender Bestandteil einer Integrationsarbeit, die zum Wohlfühlen einlädt.
Unsere Beispiele zeigen, wie Integration richtig gut laufen kann. Im Freistaat gibt es noch unzählige Beispiele mehr. Um ein wirtschaftlich stabiles Bundesland zu schaffen, brauchen wir die Welt – und die Welt braucht Sachsen.
Bildnachweis: Adobe Stock/Monkey Business; decon Deutsche Energie Consult