Was tut Sachsen gegen den drohenden Fachkräftemangel?
Für unsere neue Fachkräftestrategie 2030 haben wir alle Partner an einen Tisch geholt. Das gab es bisher in Sachsen nicht und ist deshalb so wichtig, weil es bei dem Thema auf alle ankommt. Unser gemeinsames Ziel ist es, das vorhandene Fachkräftepotenzial noch besser als bisher zu nutzen. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist eine praxisnähere und kontinuierlichere Berufsorientierung. Wir unterstützen außerdem die Stärkung der dualen Ausbildung und mehr betriebliche Qualifizierung und Weiterbildung. Denn mit Blick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt wird lebenslanges Lernen immer wichtiger für Beschäftigte und Unternehmen.
Das wird ohne ausländischer Fachkräfte nicht gehen. Wie attraktiv ist Sachsen für ausländische Fachkräfte und auf welchen Gebieten besteht Nachholbedarf?
Es stimmt, Sachsen wird die Herausforderung „Fachkräftesicherung“ ohne gesteuerte Zuwanderung nicht meistern können. Deshalb brauchen wir eine gezielte Ansprache von Fachkräften aus dem In- und Ausland. Im Wettbewerb um die besten Köpfe muss sich Sachsen als attraktiver Ort zum Leben, Lernen und Arbeiten stärker profilieren. Sogenannte „weiche Standortfaktoren“ spielen da eine Rolle, z. B. regionale Lebensqualität, bezahlbare Wohnungen, eine gut ausgebaute soziale Infrastruktur oder Kulturangebote. Da haben wir von Annaberg bis Zittau viel zu bieten! Das wichtigste ist Toleranz und Weltoffenheit für uns alle, dann fühlt sich in Sachsen jeder wohl.