Anders als auf dem Arbeitsmarkt können sich Selbstständige freier entfalten. Immer mehr Frauen nutzen diese Chance für sich und beweisen dabei ganz nebenbei, dass es sehr wohl möglich ist, eine verantwortungsvolle Aufgabe und Familienzeit miteinander zu verbinden. 

Fordere dich – mit starkem Optimismus! Vielfach ermöglicht mir die berufliche Selbständigkeit meinen maßgeschneiderten Arbeitsplatz: so bin ich in der Lage, meine Aufgaben als Mutter, Partnerin, Hausfrau und Unternehmerin unter einen Hut zu bekommen. Ich habe einen spannenden Fulltime-Job, gründete im Sommer 2017 „meine Werbeschmiede“ und betreue meine Kunden als „Full-Service-Partnerin". Aber abgesehen davon habe ich noch einen anderen Fulltime-Job: Ich bin Mama von zwei Kindern und so ist es sicher nicht überraschend, dass ich, wie viele andere, im ständigen Spagat zwischen Arbeit und Familie stehe. Ein wichtiger Punkt, dass es trotzdem funktioniert, ist meine optimistische Grundeinstellung. Mit der wird aus einem Spagat eher ein flexibles Hüpfen zwischen Job und Privatleben. Ich möchte andere Frauen gern dazu motivieren, etwas aus ihren Ideen zu machen und nicht zu fürchten, dass man dem nicht gewachsen ist. Mit Optimismus fetzt auch Hüpfen!

Das typische Unternehmerbild eines selbstbewusste, durchsetzungswilligen und schwer arbeitenden Mannes suggeriert dennoch vielen Frauen, dass sie nicht für die "harte" Realität gemacht sind. 

Viele gute Ideen landen so in der Schublade. Dabei gibt es da draußen viele starke Frauen, die ein ganz neues Unternehmerbild prägen und Vorbilder sind, die inspirieren. 

Der Erfolg eines Unternehmens ist, aus meiner persönlichen Ansicht, nicht an ein Geschlecht gebunden. Natürlich haben Frauen andere Ressourcen, Stärken und Schwächen als Männer. Sich zu disziplinieren (immer wieder jeden Tag aufstehen und TUN), sich zu motivieren (jeden Tag seine Ziele klar vor Augen haben) und ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen und Flexibilität (um auch mit Niederlagen umgehen zu können) ist eine Grundlage für eine gute Geschäftsidee und eine engagierte Gründerin. Frauen haben den Vorteil charmant verhandeln, mehrere Fäden gleichzeitig halten und überblicken zu können. Sie sind vielseitig, überlegt und stark. Die Wirtschaft braucht starke Frauen. Was hält uns auf?

Frauen gründen nicht nur anders, sie nutzen auch Netzwerke anders. Sie kooperieren lieber unter dem Gesichtspunkt von Austausch und Unterstützung, weniger, um durch Kontakte schneller voranzukommen. 

Dabei geben Beziehungen und Kontakte viel Power frei, die jede Frau nutzen sollte.

Ein eigenes Unternehmen zu führen, bedeutet Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig ein höchstes Maß an beruflicher Selbstbestimmung. Jeder Tag bietet neue Herausforderungen, an denen man wachsen und sich selbst verwirklichen kann und damit die Welt ein bisschen mitgestalten kann. Es gibt tolle Netzwerke in Sachsen und auch bundesweit, um sich mit anderen Unternehmerinnen auszutauschen und zu verbinden. Gerade für junge Gründerinnen sind das tolle Möglichkeiten, um erfahrene Geschäftsfrauen zu treffen, die immer für einen Hinweis oder eine Hilfestellung offen sind.

Ich bin mir nicht sicher, ob Frauen wirklich anders gründen, aber sie sollten es definitiv öfter tun. Das Unterstützungsangebot ist vielfältig und nahezu für jede Ausgangssituation gibt es Möglichkeiten, den Weg in die Selbständigkeit zu gehen. Ich möchte dazu ermutigen, die eigenen Visionen und Ideen umzusetzen und somit die Region mit einem neuen Unternehmen zu bereichern. 
Es gibt viele tolle Netzwerke, die Gründer/innen und Jungunternehmer/innen unterstützen, motivieren und inspirieren. Für mich und meine Selbständigkeit sind die Gespräche, der Austausch und die beruflichen Kontakte sehr wichtig. Frauen netzwerken auf jeden Fall anders und in diesem Zusammenhang kann ich nur die Unternehmerinnenfrühstücke von verschiedenen Veranstaltern empfehlen. Habt Mut und Vertrauen in euch selbst, um eure Visionen in die Realität umzusetzen. Der Weg entsteht nur, wenn man ihn geht.

Es wird Zeit, dass das Unternehmerinnentum bunter wird und weiterwächst. Entrepreneurship gehört gleichberechtigt in Frauenhand – und deshalb ist es wichtig, vor allem typische strukturelle Hürden weiter abzubauen und durch starke Vorbilder die Motivation zu schaffen, die es braucht.

Liebe Gründerinnen und die, die es werden wollen: Zeigen Sie sich. Vernetzen Sie sich. Haben Sie den Mut und werden Sie Inspiration für andere. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit vielen starken Frauen in Sachsens Wirtschaft.